Ransom Wilson ist heute zweifellos der bekannteste Flötist US-amerikanischer Herkunft. Er studierte bei fast der gesamten „ersten Garde“ der Flötistinnen und Flötisten seiner Zeit und vervollkommnete seine Ausbildung durch einen einjährigen Paris-Aufenthalt bei Jean-Pierre Rampal. 1974 wählte Rampal den damals 23-jährigen Wilson als Duo-Partner für eine Albumproduktion, und seitdem kannte Wilsons Karriere nur eine Richtung: Steil aufwärts!
Ransom Wilson konzertierte seither mit so gut wie allen bedeutenden Orchestern der Welt und gilt als einer der wenigen echten Weltstars in der Flötistenszene. Durch seine Professur an der Yale University ist er heute selbst einer der international bedeutenden Pädagogen im Flötenfach.
Für sein neuestes Album hat er äußerst interessantes Repertoire gewählt. Er selbst nennt es „den geheimen Garten der französischen Musik des 20. Jahrhunderts“. Und in der Tat stellt Wilson auf diesem Album vier begeisternd, ja, verblüffend schöne Konzerte für Flöte und Streichorchester vor, die bislang kaum bekannt oder eingespielt waren, obschon sie von so hoch bedeutenden Komponisten wie Jean Françaix oder Jaques Ibert stammen.
Zwei absolute Repertoireraritäten sind zudem die Konzerte von Jean-Michel Damase und Jean Rivier, wobei sich das 1956 für Wilsons Mentor Jean-Pierre Rampal komponierte Konzert für Flöte und Streichorchester von Jean Rivier als eine geradezu sensationelle Entdeckung erweist.
Das BBC Concert Orchestra unter der inspirierten Leitung Perry Sos bildet die optimale Basis für Wilsons betont warmen, zur französischen Musik so wunderbar passenden Flötenklang. Der Aufnahmesound ist durch die Tonmeister der BBC makellos angelegt worden. Kurz und gut: Ein Highlight im noch jungen Veröffentlichungsjahr und eine denkbar wertvolle Repertoireergänzung!