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Asrael ist der mythologische Todesengel des Alten Testaments, der auch in vielen islamischen Schriften als einer der Erzengel auftaucht. Laut islamischem Volksglauben notiert Asrael die Namen der Neugeborenen und tilgt die Namen der Verstorbenen auf der Erde.
Für den tschechischen Komponisten Josef Suk war dieser Charakter das Sinnbild für eine Lebensphase, in der mit nur wenigen Wochen Abstand sowohl sein Schwiegervater Antonín Dvo?ák als auch Suks geliebte Ehefrau verstarben. Der Tod seiner Frau fiel mitten in die Kompositionzeit zu dieser groß angelegten Sinfonie, der man geradezu Zemlinskysches Format und Mahlerschen Tiefgang attestieren kann, und die Suk nach dem erwähnten Todesengel benannte. Heute gilt die Asrael-Sinfonie als ein unbestrittenes Meisterwerk der Spätromantik, einzig in seiner Faktur, erlesen im musikalischen Gehalt.
Der legendäre Dirigent Karel An?erl war 1967, zum Zeitpunkt dieser faszinierenden Aufnahme, der viel gerühmte Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie. Bei seinem Gastspiel beim Südwestfunk-Orchester Baden-Baden brachte er neben Suks Asrael-Sinfonie auch eine ausgeprochene Rarität der tschechischen Musik zur Aufführung: Die heitere Serenade für Orchester des Komponisten Iša Krej?í fungierte als munterer Gegenpart zu Suks düsterer Sinfonie.
Beide Einspielungen entstanden unter Studiobedingungen in für damaliger Zeit fantastisch guter Tonqualität. Die Einspielungen sind damit nicht nur für An?erl-Fans von Interesse, sondern können in jeder Hinsicht den Anspruch echter Referenzaufnahmen für dieses Repertoire erheben. Schon jetzt eine der wichtigsten Archiventdeckungen des noch jungen Jahres!