Hans Rosbaud dirigierte in seiner Zeit in Baden-Baden eine repräsentative Auswahl aus den Solokonzerten Wolfgang Amadeus Mozarts– vor allem aus den Klavierkonzerten –, den Sinfonien, Serenaden und erfreulicherweise auch den eher selten zu hörenden Konzertarien. Er verstand es, Mozarts spontan einnehmende Melodik ebenso einnehmend wie ohne jede Verniedlichung und ohne übertriebenes Sentiment vorzuführen, was besonders der Kleinen Nachtmusik gut tut.
Ansonsten gefällt er, wie auch in seinen übrigen Wiedergaben des klassisch-romantischen Repertoires, durch die plastische Herausarbeitung der strukturellen Eigentümlichkeiten des jeweiligen Werks. Ganz besonders tritt seine liebevolle Präsentation der Bläserpartien hervor, worin er eine der wesentlichen Eigenschaften des Mozartschen Orchestersatzes verdeutlicht, das dialogische, immer wieder wie ein Bühnengespräch anmutende Miteinander der Instrumentengruppen des Orchesters.
Dies ist besonders in den Solokonzerten zu beobachten, wo das Orchester nie auf die bloße Begleitung reduziert erscheint. Auch in den Sinfonien und Serenaden wird diese Eigenschaft Mozarts hervorgehoben, deren Zukunftspotenzial darzustellen wohl Rosbauds ganz besonderes Anliegen war.