Der internationale Erfolg von Jaromír Weinbergers Oper „Schwanda, der Dudelsackspieler“ aus dem Jahr 1927 und die Wiederentdeckung seiner Operette „Frühlingsstürme“ lassen auch seine frühe Klaviermusik in neuem Licht erscheinen. Die zweite und dritte Klaviersonate bilden ein eindrucksvolles Paar, beide wurden 1915 geschrieben: die erste autobiographisch, verspielt und düster, die zweite neoklassizistisch mit frankophilen Elementen. Andernorts kann man seine melodische Begabung (in den „Valses Nobles“) und seine technische Brillanz (in den Präludien und Fugen der „Gravures“) entdecken. Mit Gottlieb Wallisch, dem Experten für das Repertoire zwischen den Weltkriegen schlechthin, hat Weinbergers Musik den denkbar besten Anwalt.