Die äußerst konservative Kulturszene Stockholms konnte vor gut 200 Jahren mit Franz Berwald nichts anfangen – und er nicht mit ihr. Als Komponist weitgehend Autodidakt, instrumentiert der Spross einer weitverzweigten Musikerdynastie, wie es ihm in den Sinn kommt. Und so entlädt der Pianist im Quartett für Klavier und Bläser kein Tastengewitter à la Moscheles oder Hummel, sondern fügt sich mit ein- und zweistimmigen Linien in den Satz der Blasinstrumente ein. Und auch formal geht Berwald eigene Wege: In der Mitte des Septetts, das er als gerade 20-Jähriger zu Papier brachte, verschränken sich Scherzo und langsamer Satz zu einer überraschenden Einheit.
Das Franz Ensemble hat sich die Originalität dieses sehr besonderen Komponisten zu Eigen gemacht. Lustvoll spüren die Musiker den fantasievollen Klängen nach und knüpfen damit nahtlos an den Erfolg ihres fulminanten Debütalbums an, für das sie soeben mit dem begehrten Opus Klassik ausgezeichnet wurden.