"Amleto von Franco Faccio ist eine sensationelle Opern-Entdeckung" stellte Eleonore Büning in der FAZ angesichts der Live-Premiere des Stücks im Juli 2016 in Bregenz fest, und sie ergänzte: "...das Shakespeare-Jahr kann sich mit einer atemberaubenden Shakespeare-Ausgrabung schmücken."
Es war nicht die einzige ebenso überraschte wie positive Pressestimme zu dieser von Kritik wie Publikum gleichermaßen frenetisch bejubelten Aufführung. Die bewährte Bregenzer Strategie, im Festspielhaus eine eher seltener gespielte Oper wiederzuentdecken, während auf der Haupt- und Seebühne stets ein Repertoiredauerbrenner mit großem technischen Aufwand inszeniert wird, ist mit der Wiederentdeckung des Hamlet im vergangenen Jahr mehr als nur glücklich gelungen.
Es ist kaum zu glauben, dass diese musikalisch grandiose Oper bis zu dieser Bregenzer Aufführung in der gesamten Geschichte des Stücks nur ganze viermal auf die Bühne kam!
Lange wurde dem Werk nachgesagt, es sei nicht gelungen, auch durch den Umstand bedingt, dass niemand Geringerer als Giuseppe Verdi dieses Gerücht in die Welt setzte. Doch Verdi verdankte Faccio, der zu seinen Lebzeiten vor allem als der weit und breit beste Verdi-Dirigent bekannt war, seine eigenen großen Opernerfolge. Faccio nun als Kompositionskonkurrenten zu installieren, lag dem Opernmaestro wohl eher fern.
Nun kann sich jeder selbst von den frappierenden Qualitäten dieser Oper überzeugen, in der DVD-/Blu-ray-Weltersteinspielung beim Label C Major mit der gefeierten Live-Darbietung aus Bregenz.