„Eine florentinische Tragödie“ (1917) steht ganz im Zeichen von George Bernard Shaws berühmten Ausspruch, dass jede Oper darin bestehe, „dass ein Tenor und eine Sopranistin sich lieben wollen, aber von einem Bariton daran gehindert werden“. Zemlinskys Stück stellt diese Kerngeschichte in ihrer komprimiertesten Form dar, und der Schluss ist einer der originellsten und rätselhaftesten der Operngeschichte. Die spannungsgeladene, opulente Partitur ist bei Marc Albrecht und dem Netherlands Philharmonic Orchestra in guten Händen, dessen Perfektion im spätromantischen Repertoire mit einem Opus-Klassik-Preis 2021 gekrönt wurde.