„Camino“ lautet der mehrdeutige Titel des Pentatone-Debüts des schottischen Gitarristen Sean Shibe. Es präsentiert ein introspektives Programm, das die französisch-spanischen Musikwege erkundet, eine Art Pilgerreise, die von Ravel über Satie, Poulenc, De Falla, José bis hin zu Mompou – u. a. mit seiner „Suite compostelana“ – führt. Die Musik Frederic Mompous nimmt auf diesem Album ganz bewusst eine zentrale Rolle ein. Sie zeigt, so Shibe, dass man Melancholie, Ziellosigkeit und Nostalgie nicht verdrängen sollte, da sie auch Neugierde und Freude auf die noch ungewisse Zukunft ausdrücken kann. So gesehen ist das Album eine Pilgerreise durch die Gefühlswelten in Zeiten der Pandemie.