Nicht weniger als vier große Komponisten - Fauré, Debussy, Schönberg und Sibelius - wurden von Maurice Maeterlinks Stück „Pelléas et Mélisande“ (1892) inspiriert. Da wir im Jahr 2024 die Jubiläen von Fauré und Schönberg feiern, präsentiert Paavo Järvi hier seine Lesart ihrer Vertonungen von „Pelléas et Mélisande“ mit dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, dessen Musikdirektor er fast zehn Jahre lang war. Debussy war so sehr mit seiner eigenen Opernvertonung von „Pelléas et Mélisande“ beschäftigt, dass sich die berühmte englische Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell an Gabriel Fauré wandte, um eine Bühnenmusik für das Stück zu schreiben; diese Musik wurde dann zu einer viersätzigen Orchestersuite, die als Faurés symphonisches Meisterwerk gilt. Schönberg folgte 1902 dem Rat seines bewunderten Vorbilds Richard Strauss und komponierte seine eigene symphonische Dichtung zu „Pelléas et Mélisande“. Die komplexen Kombinationen musikalischer Motive und das reiche Gewebe des großen Orchesters fesseln nicht nur, sondern offenbaren auch seine eigene Vision dieser archaischen und doch universellen Geschichte.