1907 komponierte Florent Schmitt die Musik zu einem von Loïe Fuller getanzten „Mimodrame": La Tragédie de Salomé. Seine Partitur strotzt vor Farbe, Energie und Sinnlichkeit - und auch vor orientalischen Einflüssen, die von seinen Reisen nach Marokko und Konstantinopel herrühren, wo er die heulenden Derwische entdeckte. In der Schlussszene erklingt der herzzerreißende „Chant d'Aïça", eine orientalische Melodie, die von einer Sopranistin gesungen wird. Obwohl diese Musik für die Zuhörer von 1907 kühn und modern war, erregte sie die Bewunderung eines anderen Komponisten, Igor Strawinsky, dem Schmitt die Symphonische Suite widmete, die er später aus dem Werk entwickelte. Alain Altinoglu, der seit 2021 Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters ist, hat sich jedoch für die Einspielung der Originalfassung dieses Meilensteins der französischen Musik des frühen 20. Jahrhunderts entschieden. Der wunderschöne Chant élégiaque in der Fassung von 1911 für Cello und großes Orchester rundet dieses Programm ab.