1961 schrieb Mauricio Kagel ein Klavierstück, das zwei Titel trägt. Als Solostück heißt es Metapiece. Es kann jedoch in unterschiedlichen, auch simultan erklingenden Kontexten gespielt werden und heißt dann Mimetics. Damit öffnet Kagel bereits auf konzeptueller Ebene dem Interpreten verschiedene Realisationsformen und erlaubt die gleichzeitige oder abwechselnde Wiedergabe des Klavierstücks mit anderer Musik von ihm selbst oder von
anderen lebenden Komponisten. Die Pianistin Sabine Liebner hat die kreative Einladung von Kagel angenommen und unternimmt ihre eigene Klangreise durch die Kagel’sche Klaviermusik. Seiner Einladung zum Spiel mit der offenen Form folgt Liebner, indem sie Metapiece ausschließlich mit Klaviermusik, und zwar Kagels eigener, kombiniert.