In seiner tschechischen Heimat gilt Josef Suk (1874–1935) - gemeinsam mit Janá?ek - als bedeutendster heimischer Komponist der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, außerhalb seiner Heimat ist seine Musik nur wenig präsent, zu Unrecht, wie dieses Album zu belegen versucht.
Suks „Asrael“-Sinfonie entstand nach einem doppelten Schicksalschlag: Zunächst verstarb Suks Schwiegervater und Vorbild Antonín Dvo?ák und inspirierte ihn, eine Art sinfonisches Requiem zu erschaffen. Mitten im Schaffensprozess der Sinfonie starb seine Ehefrau Ottilie völlig unerwartet. Beiden ist das düstere, schmerzerfüllte Werk gewidmet. Der Untertitel verweist auf den Todesengel der islamisch-persischen Mythologie: „Asrael“ ist ein geheimnisvoller Begleiter der Seele vom Diesseits ins Jenseits.
Für eine glühende Fürsprache sorgt die Interpretation des jungen tschechischen Dirigenten Jakub Hr?ša, seit 2016 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker. Mit ihm am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks erklang Suks „Asrael“-Sinfonie im Oktober 2018 bei Konzerten in der Münchner Philharmonie im Gasteig, die für die vorliegende CD mitgeschnitten wurden.